Einen grandiosen Saisonauftakt gab es für das Team Zinner bei den beiden Rennen der Formel BMW Deutschland. Im Rahmen der DTM vor 63.000 Zuschauer holte man die Plätze sieben und zehn.
“Ich werfe ja nicht gerne mit solchen Wörtern, wie sensationell um mich“, meinte Teamchef Michael Zinner freudestrahlend nach den Rennen, „aber da mir dies nun von vielen Leuten im Umfeld der Formel BMW bestätigt wurde, kann ich es mit Anstand verwenden!“
Und Recht hatte der Teamchef, der im Januar noch über kein Equipment verfügte und nun einen tadellosen Auftritt im Fahrerlager und auf der Strecke abgibt. Dazu hat man mit Marlene Dietrich und dem Luxemburger Samuel Curridor zwei talentierte und hungrige Fahrer.
Dies zeigte sich schon beim 1. Qualifying am Samstagmorgen. Samuel Curridor kam mit einer Zeit von 1:31.633 Minuten für den 3,696 Kilometer langen Kurs auf den neunten Startplatz und war viertbester Rookie. Marlene Dietrich belegte Startplatz 19. Beim 2. Zeittraining wurde Curridor zwölfter und Marlene Dietrich kam auf Rang 20.
Seine gute Ausgangsposition nutzte der 17-jährige Luxemburger gleich beim 1. Rennen. Beim Start setzte er sich direkt hervorragend durch und fuhr im Laufe des Rennens bis auf Platz sieben vor.
“Dieser Platz sieben ist wie ein Sieg für uns”, so Teamchef Michael Zinner später. Aber auch die Leistung und die Zeiten von Marlene Dietrich stimmten optimistisch. „Marlene wird spätestens Mitte der Saison einen Platz in den Top 10 erreichen“, war sich der neue luxemburgische Renningenieur Joe Wagner sicher. Und er wusste nicht, wie schnell seine Aussage zutreffen würde.
Schon beim 2. Rennen konnte Marlene Dietrich mit Können und Glück auf Platz zehn vorfahren, was im Team natürlich abermals für Jubel sorgte. Für Samuel Curridor war der Einsatz leider schnell beendet. Schon in der ersten Kurve fuhr ihm ein Kontrahent ins Heck und drehte sein Fahrzeug. „Da war ich chancenlos und konnte nur tatenlos zusehen. Das ist natürlich sehr enttäuschend“, so Samuel Curridor. „Ich hatte einen besseren Start als gestern und lag schon auf Platz zehn. In so einem Fall sitzt man hilflos im Auto und kann nicht mehr reagieren!“
Auch sein Teamchef Michael Zinner hatte die Szene verfolgt: „Da trifft Samuel überhaupt keine Schuld. Er ist noch einem anderen Fahrzeug vorher ausgewichen und dann getroffen worden. Schade, aber trotzdem fahren wir als Team mit einem positiven Gefühl nach Hause!“
Und das wurde auch von Seiten der Formel BMW Deutschland bestätigt, die den Einsatz des neuen Teams mit Wohlwollen begleitete. So bekam Samuel Curridor schon am Samstag die Möglichkeit bei der internationalen Pressekonferenz im BMW-Zelt über sich und sein Team zu berichten.
Schon in 14 Tagen geht es mit dem dritten und vierten Rennen der Formel BMW Deutschland auf dem EuroSpeedway (70 km hinter Dresden) weiter. Und dann möchte das Team Zinner am 19./20. Mai 2007 erneut eine gute Platzierung anpeilen.